W009: Verwandt-lungen - Je tiefer wir erinnern, desto vorausschauender können wir handeln
Die Menschen vom Rest der Welt losgelöst, unverwandt und doch vorgesetzt anzusehen, ist eine junge, heute vielerorts zerstörerische Idee des Abendlandes. Sie mag unsere Weisen der Wahrnehmung, die Bezüge unseres Denkens, Tuns und Fühlens und Atmosphären prägen, doch ist sie nur eine dünne wenngleich resistente Zone menschlicher Möglichkeiten. Da gibt es noch viel mehr und ganz anderes in unseren genetischen und psychischen Archiven. So lädt der Workshop zu einem eigenwilligen Schürfen nach Schichten, in denen auch menschliche Verwandtschaftsverhältnisse noch vielgestaltiger waren und "ökologischer". Sie liegen oft näher als man meinen könnte.
Habiba Kreszmeier und Hans-Peter Hufenus erzählen aus ihrer naturtherapeutischen Praxis. Von Natur-Dialogen, dem Sympoietischen Ansatz und Psychologischer Archäologie. Sie führen in die Kunst des Streunens ein, zeigen spielerisches Eco-Embodiment und stellen sich dem, was auftaucht. Ökosystemische Begegnungen mit der menschlichen und mehr-als-menschlichen Welt werden sich dabei gar nicht verhindern lassen: im Congresszentrum, der Altstadt oder am Fluss. Was das alles mit Psychotherapie, Beratung und psychosozialen Berufen zu tun haben kann, steht dann zur Diskussion.