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W064: Traumasensibles Yoga in der Trauer - Von der Ohnmacht zur Selbstermächtigung

Wenn ein naher Angehöriger vielleicht ganz plötzlich und unerwartet stirbt, kann das Reaktionen auslösen, die als traumatisch erlebt werden. Die Diagnose einer schweren, vielleicht lebensbedrohlichen Erkrankung und damit der Verlust der eigenen Gesundheit kann Betroffene in bisher unbekannte Gefühlstiefen stürzen. Die erlebte Ohnmacht bringt Menschen an den Rand ihrer Lebenskraft, zieht ihnen zunächst den Boden unter den Füßen weg. Nichts ist mehr wie es vorher war.
Wie kann es in Zeiten solch tiefer Erschütterungen gelingen, bei sich zu bleiben?
Dieser Frage möchten wir nachgehen und unsere langjährigen beruflichen und persönlichen Erfahrungen mit traumasensiblem Yoga in Trauerprozessen teilen.
Traumasensibles Yoga (TSY) ist ein praktisch erprobter und theoretisch reflektierter Ansatz, der Resilienz und Posttraumatisches Wachstum fördert. Durch das Prinzip der achtsamen Körperwahrnehmung werden Prozesse angestoßen, die den vom Er-Leben abgeschnittenen traumatisierten Menschen wieder mit sich selbst in Verbindung bringen.
Der Umgang mit Triggersituationen ist von elementarer Bedeutung. Dadurch können die Prozesse und Zustände des Autonomen Nervensystems besser unterschieden und im Körper gespürt werden. Die an die eigenen Bedürfnisse adaptierten Yoga- und Atemübungen sowie die begleitende Person öffnen einen Raum, diesen Kontakt herzustellen und ihn (z.B. in dem Spüren eines Schmerzes) zu halten. Anstatt in Erstarrung oder im Kampf- Fluchtmodus ausgeliefert zu sein, kann über die Präsenz Sicherheit und eine Aktivierung des ventralen Vagusnervs erfahren werden.
Diese Erfahrungen bereiten den Boden, um schwere Verluste betrauern und nach und nach in das Leben integrieren zu können.
Vortrag, praktische Übungen und eine Demo werden sich abwechseln.