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Beverly Jahn

Diplompsychologin Beverly Jahn:
Geboren 1962 in München und erste Ausbildung zur Tierpflegerin (IHK); Studium in Psychologie und
Sportwissenschaften an der Universität Leipzig
Approbation als Psychologische Psychotherapeutin in VT, niedergelassen in eigener Praxis in Leipzig
Führt und leitet eine Lehrpraxis in Leipzig
Mitglied der Ausbildungsleitung am Institut für Psychologische Therapie in Leipzig (IPT e.V. Leipzig)
Akkreditierte Supervisorin (OPK) und Selbsterfahrungsleiterin
Dozentin in der Ausbildung für Psychologische Psychotherapeuten für verschiedene Institute und Akademien
Hypnotherapeutin (MEG)
Fortbildung in Paartherapie (u.a. Ulrich Clement, Dirk Revenstorf)
Mitglied in der Arbeitsgruppe ERA für Embodimenttechniken von 2015 bis 2018
Ausgebildete PEPologin seit 2011, aktuell Mitglied der Arbeitsgruppe PEP in der Behandlung von Depressionen
Ausbildung im Sexocorporel am Institut für Embodiment und Sexologie (1. Studienjahr abgeschlossen)


Workshop:

Lieben ist ein Verb und Sexualität ist verkörpert. Paare, die nicht mehr so können, wie sie wollen oder das nicht mehr wollen, was sie könnten, müssen lernen miteinander zu kommunizieren, so raten es viele klassische Beratungsansätze. Doch Sexualität ist verkörpert und für ihr Gelingen braucht es mehr als „darüber reden“. Die embodimentorienTerte Sexualtherapie auf Basis des Sexocorporel werden in diesem Workshop in ihren Grundzügen vorgestellt. Michael Sztenc verbindet in seiner embodimentbasierten Sexualtherapie konsequent systemisches Denken mit körperorienTertem Handeln und stellt den Körper und seinen kommunikaTven Aus- und Eindruck ins Zentrum seines therapeuTschen Arbeitens und Angebots.
Auch Kommunikation ist verkörpert! In Konflikten streiten sich nicht nur zwei Geister und nicht selten beginnt der Streit, bevor einer den Mund aufmacht. Wie können körperbasierte Zugänge den kommunikaTven Möglichkeitsraum weiten? Wie kann der Körper als Instrument der InformaTonsgewinnung und -übermi\lung genutzt werden, um das Unsagbare und Unfassbare begreif- und besprechbar zu machen? Verschiedene bo\um-up und top-down- IntervenTonen für die Beratung von Paaren sollen im Workshop von Beverly Jahn vermi\elt und ihre Wirkung in konkreten Übungen für die Teilnehmenden erlebbar gemacht werden. So gelingt dann auch der Transfer in die eigen Praxis spielerisch und mit Humor!


Symposium:

Damir del Monte, Florian Beißner, Antonia Pfeiffer & Gunther Schmidt, moderiert von Beverly Jahn

Die Polyvagal-Theorie wurde im Jahr 1994 von Dr. Stephen Porges beschrieben. Sie ist eine neue Theorie zur Funktionsweise des autonomen Nervensystems, also dem Teil des Nervensystems, der ohne unser aktives Zutun körperliche Vorgänge wie Atmung, Herzfrequenz und Verdauung steuert. 

Seit ihrer Veröffentlichung erhielt die Polyvagal-Theorie mehr Aufmerksamkeit, als Stephen Porges es sich in seinen kühnsten Träumen je hätte vorstellen können. Vor allem Psychotherapeut*innen nutzen das Modell, um Patient*innen die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem autonomen Nervensystem, sozialem Verhalten und emotionaler Regulation zu erklären. Viele Interventionen körperorientierter Trauma-Therapien basieren gar auf den Wirkweisen der von Stephen Porges beschriebenen Theorie. 

Zugleich kritisiert eine Gruppe von Wissenschaftlern seit Jahren die neurowissenschaftlichen Prämissen der Polyvagal-Theorie. Dies hat Auswirkung auf den öffentlichen Diskurs: Bei Wikipedia gilt die Polyvagal-Theorie beispielsweise als „weitgehend widerlegt". Wir möchten uns in diesem Symposium mit der Diskrepanz der Popularität und der teils extremen Kritik beschäftigen und dabei folgende Fragen beantworten: 

Was sind die zentralen Aussagen der Polyvagal-Theorie? Welche gelten als akzeptiert, welche werden angezweifelt? 

Was sind die zentralen Kritikpunkte und Aussagen der Kritiker? 

Was passiert, wenn man mit einem kritischen Blick zugleich auf die Theorie als auch auf die Kritik blickt? 

Wo gibt es schlichtweg Missverständnisse? Warum wird der Diskurs bisweilen so feindselig geführt? Welche Themen berührt der Konflikt auf einer Meta-Ebene?

Wie kann ich als Praktiker*in die Theorie nutzen und zugleich fachlich Up-to-Date bleiben? 

Ziel ist es, einen ehrlichen, freundlichen und fundierten Diskurs über die Schwächen und Stärken der Polyvagal-Theorie anzustoßen?