Zum Hauptinhalt springen

Antonia Pfeiffer

Frau Antonia Pfeiffer, geb. 1986, studierte Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Seit 2015 promoviert sie in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychiatrie und Psychotherapie der MHH am Institut für angewandte und interventionelle Neuroradiologie über Klopftechniken. Ihre Promotion hat neben einer eigenen fMRT-Studie klinische Forschung zu Klopftechniken, neurohumorale Wirkhypothesen und physiologische Wirkmechanismen der Klopftechniken als Schwerpunkt. Als Ärztin arbeitet sie vor allem mit körperorientierten Therapieverfahren und wird in Kürze eine eigene Praxis eröffnen, in der das Arbeiten mit Musikern einer ihrer Schwerpunkte sein wird.
Weiterbildungen: PEP ®, TRE ® in Ausbildung, Schmauen ®, Seminare in systemischer Therapie.


Hauptvortrag:

Abstract wird noch bekannt gegeben.


Symposium:

Damir del Monte, Florian Beißner, Antonia Pfeiffer & Gunther Schmidt, moderiert von Beverly Jahn

Die Polyvagal-Theorie wurde im Jahr 1994 von Dr. Stephen Porges beschrieben. Sie ist eine neue Theorie zur Funktionsweise des autonomen Nervensystems, also dem Teil des Nervensystems, der ohne unser aktives Zutun körperliche Vorgänge wie Atmung, Herzfrequenz und Verdauung steuert. 

Seit ihrer Veröffentlichung erhielt die Polyvagal-Theorie mehr Aufmerksamkeit, als Stephen Porges es sich in seinen kühnsten Träumen je hätte vorstellen können. Vor allem Psychotherapeut*innen nutzen das Modell, um Patient*innen die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem autonomen Nervensystem, sozialem Verhalten und emotionaler Regulation zu erklären. Viele Interventionen körperorientierter Trauma-Therapien basieren gar auf den Wirkweisen der von Stephen Porges beschriebenen Theorie. 

Zugleich kritisiert eine Gruppe von Wissenschaftlern seit Jahren die neurowissenschaftlichen Prämissen der Polyvagal-Theorie. Dies hat Auswirkung auf den öffentlichen Diskurs: Bei Wikipedia gilt die Polyvagal-Theorie beispielsweise als „weitgehend widerlegt". Wir möchten uns in diesem Symposium mit der Diskrepanz der Popularität und der teils extremen Kritik beschäftigen und dabei folgende Fragen beantworten: 

Was sind die zentralen Aussagen der Polyvagal-Theorie? Welche gelten als akzeptiert, welche werden angezweifelt? 

Was sind die zentralen Kritikpunkte und Aussagen der Kritiker? 

Was passiert, wenn man mit einem kritischen Blick zugleich auf die Theorie als auch auf die Kritik blickt? 

Wo gibt es schlichtweg Missverständnisse? Warum wird der Diskurs bisweilen so feindselig geführt? Welche Themen berührt der Konflikt auf einer Meta-Ebene?

Wie kann ich als Praktiker*in die Theorie nutzen und zugleich fachlich Up-to-Date bleiben? 

Ziel ist es, einen ehrlichen, freundlichen und fundierten Diskurs über die Schwächen und Stärken der Polyvagal-Theorie anzustoßen?